1,8 Millionen Menschen mit Demenz leben in Deutschland und es werden mehr. Deshalb geht das Thema alle an und JEDER kann etwas tun!
Schon Kleinigkeiten helfen, das Leben von Menschen mit Demenz leichter und schöner zu machen.
Menschen mit Demenz brauchen Angehörige, Freunde, Nachbarn, Kollegen, die nicht wegschauen. Menschen, die nicht nur die Krankheit, sondern weiterhin die ganze Person mit all ihren Fähigkeiten, Aufgaben und Eigenheiten sehen.
Menschen mit Demenz möchten so lange wie möglich zu Hause leben.
Ursachen von Demenz
Menschen mit Demenz: weltweit
Menschen mit Demenz: Deutschland
Krankheitsdauer und Sterblichkeit
Demenzen verlaufen zumeist irreversibel und dauern bis zum Tode an. Sie verkürzen die verbleibende, altersübliche Lebenserwartung. Die Krankheitsdauer läßt sich allerdings im Einzelfall nicht mit hoher Zuverlässigkeit vorhersagen. Allgemein gilt, daß die Überlebenszeit umso geringer ist, je später im Leben die Erkrankung eintritt, je schwerer die Symptome sind und je mehr körperliche Begleiterkrankungen bestehen. Europäische Studien fanden eine mittlere Krankheitsdauer von 3 - 6 Jahren. Die Dauer schwankt jedoch sehr stark zwischen den Erkrankten; in einigen Fällen wurden Überlebenszeiten von 20 und mehr Jahren berichtet.
Eine Alzheimer-Demenz dauert in der Regel geringfügig länger als eine vaskuläre Demenz. Manche seltenen Formen wie z. B. die Creutzfeld-Jakob-Erkrankung oder die frontotemporalen Demenzen mit amytropher Lateralsklerose können sehr rasch voranschreiten und oft innerhalb von Monaten zum Tode führen. Nach begründeten Schätzungen darf man annehmen, daß rund ein Drittel der im Alter von über 65 Jahren verstorbenen Menschen in der letzten Lebensphase an einer Demenz gelitten haben. Auf die hiesigen Verhältnisse übertragen bedeutet das, in Deutschland sterben jährlich etwa 250.000 an Demenz erkrankte Menschen.
Geschlechtsunterschiede
Weitaus mehr Frauen als Männer sind an einer Demenz erkrankt. Etwa 70% der Demenzen im höheren Lebensalter entfallen auf Frauen und nur etwa 30% auf Männer. Der Hauptgrund dafür liegt in der unterschiedlichen Lebenserwartung. Frauen werden im Durchschnitt einige Jahre älter als Männer und sind deshalb in den höchsten Altersgruppen, in denen das Krankheitsrisiko steil zunimmt, viel zahlreicher vertreten. Zusätzlich trägt zur ungleichen Verteilung der Krankheitsfälle bei, daß die Frauen länger mit einer Demenz zu überleben scheinen als die Männer, und daß sie auf den höchsten Altersstufen ein leicht höheres Neuerkrankungsrisiko als die Männer haben.
Eine Demenz entsteht, wenn Abschnitte des Gehirns durch Krankheiten geschädigt werden. Im Verlauf einer Demenzerkrankung werden Nervenzellen geschädigt und sterben ab. Der Verlust einer großen Zahl von Nervenzellen zeigt sich in einer Schrumpfung des Hirngewebes (Atrophie) in der betroffenen Region des Gehirns.
Störung verschiedener geistiger (kognitiver) Fähigkeiten, wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Sprache, Auffassungsgabe, Denkvermögen, Orientierungssinn Menschen mit Demenz haben zunehmende Schwierigkeiten, sich neue Informationen einzuprägen, sich zu konzentrieren, sich sprachlich und schriftlich auszudrücken, die Mitteilungen anderer zu verstehen, Situationen zu überblicken, Zusammenhänge zu erkennen, zu planen und zu organisieren, sich örtlich oder zeitlich zurecht zu finden und mit Gegenständen umzugehen. Veränderungen von Sozialverhalten, Persönlichkeit, Antrieb oder Stimmung Depressionen oder Gefühlszustände wie Angst oder Unruhe können die kognitiven Fähigkeiten zusätzlich herabsetzen. Die Symptome einer Demenz können unterschiedliche Muster aufweisen. Ihr Ausprägungsgrad reicht von geringen Veränderungen bis zum völligen Verlust der Selbstständigkeit. Damit man sicher gehen kann, dass es sich um eine Demenz handelt, müssen diese Einschränkungen mindestens sechs Monaten bestehen und dazu führen, dass gewohnte Alltagstätigkeiten nicht mehr wie zuvor ausgeübt werden können.
Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass eine Demenz auftritt. Während von den 65 – 69-Jährigen nur ein Prozent an einer Demenz erkrankt, ist bei den 80-Jährigen schon ungefähr jeder Sechste betroffen und bei den 90-Jährigen nahezu jeder Zweite. In Deutschland leiden gegenwärtig 1,8 Millionen Menschen an einer Demenz. Jedes Jahr erhöht sich die Zahl um etwa 40.000. Es ist davon auszugehen, dass sich die Zahl der Betroffenen bis zum Jahr 2050 auf rund drei Millionen erhöhen wird. Ein Grund hierfür ist der demografische Wandel. Die Zahl der über 65-Jährigen wird in Deutschland in den nächsten Jahren weiter steigen.
„Demenz“ und „Alzheimer“ sind nicht dasselbe: Unter Demenz versteht man ein Muster von Symptomen, das viele verschiedene Ursachen haben kann. Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste dieser Ursachen. Sie führt dazu, dass in bestimmten Bereichen des Gehirns allmählich Nervenzellen und Nervenzellkontakte absterben. Zu diesen sogenannten neurodegenerativen Erkrankungen zählen auch die Frontotemporale Demenz sowie die Lewy-Körperchen-Demenz. Auch Erkrankungen der Blutgefäße im Gehirn können Ursache einer Demenz sein. In seltenen Fällen liegt eine andere Erkrankung vor, in deren Folge eine Demenz entsteht. Dazu zählen unter anderem Depressionen, operable Tumore oder Infektionen des Gehirns, Vitaminmangelzustände sowie Suchterkrankungen.
Genetische Ursachen
Die erbliche Form der Alzheimer-Krankheit hat nur einen Anteil von 1 % an allen Krankheitsfällen. Sie wird durch Veränderungen (Mutationen) der Erbinformation verursacht. Meist setzen die Symptome vor dem 65. Lebensjahr ein und schreiten rasch fort. Typischerweise sind in jeder Generation mehrere Familienmitglieder betroffen.
Körperlicher Gesundheitszustand, Lebensgewohnheiten und Umwelteinflüsse
Risikofaktoren für Gefäßkrankheiten, wie Bluthochdruck, Diabetes, Herzrhythmusstörungen, Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum und Übergewicht, können die Wahrscheinlichkeit erhöhen, im Alter eine Demenz zu bekommen. Gleiches gilt für Schädelhirnverletzungen, Depression sowie eine geringe geistige, soziale und körperliche Aktivität. Umweltgifte wie Aluminium und Schwermetalle, Lösungsmittel oder belastende Lebensereignisse stehen dagegen in keinem nachgewiesenen Zusammenhang mit der Erkrankungswahrscheinlichkeit.
Eine sorgfältige Diagnose umfasst die gründliche Untersuchung des körperlichen und des geistigen Zustandes. Psychologische Tests werden eingesetzt, um Gedächtnis, Denkvermögen, Sprache und Wahrnehmungsfähigkeit zu prüfen. Dem Ausschluss anderer Erkrankungen dienen neben körperlichen Untersuchungen auch Laborbestimmungen und bildgebende Verfahren, wie etwa Computer-Tomographie oder Magnetresonanztomographie. Besonders wichtig ist das Gespräch der Ärzte mit dem Betroffenen und seinen Angehörigen (Anamnese). Eine genaue Diagnose ist sehr wichtig, daher sollten Betroffene und Angehörige auf einer sorgfältigen Untersuchung bestehen. Oft kann der Hausarzt die Diagnose einer Demenzerkrankung stellen. Darüber hinaus kann ein Facharzt für Neurologie oder Psychiatrie oder eine spezialisierte Einrichtung (Gedächtnisambulanz bzw. Memory Klinik) die Diagnose stellen.
Die Behandlung einer Demenzerkrankung umfasst ein breites Spektrum medikamentöser und nicht-medikamentöser Behandlungsmöglichkeiten, die im Idealfall miteinander verknüpft sind. Dennoch sind Demenzen nicht heilbar.
Die allgemeine medizinische Versorgung soll dafür sorgen, dass der körperliche Gesundheitszustand der Betroffenen möglichst gut ist. Dazu gehört, dass sie nicht unter Schmerzen leiden, ausreichend Nahrung und Flüssigkeit zu sich nehmen, und dass Bewegungseinschränkungen behandelt oder ausgeglichen werden. Auch der Zustand der Zähne sollte regelmäßig untersucht und eventuelle Hör- und Sehbehinderungen ausgeglichen werden.
Behebbare Ursachen von kognitiven Störungen und Demenz wie Depression, Schilddrüsenunterfunktion, Infektionen des Gehirns, Vitaminmangelzustände und Blutungen innerhalb des Schädels müssen behandelt werden.
Medikamente zur Unterstützung von kognitiven Leistungen und Alltagsfähigkeiten tragen dazu bei, die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen zu verbessern. Werden sie möglichst frühzeitig verordnet und gut vertragen, können sie die kognitiven Leistungen bis zu einem Jahr und die Alltagsfähigkeiten für mehrere Monate aufrechterhalten.
Es ist möglich, ausgeprägte Verhaltensänderungen wie Unruhe, Aggressivität, wirklichkeitsferne Überzeugungen oder Sinnestäuschungen medikamentös zu behandeln. Gleiches gilt für Angstzustände und Depressionen. Diese Medikamente verursachen jedoch häufig Nebenwirkungen und dürfen nur mit ärztlicher Begleitung eingesetzt werden.
Zur Förderung von kognitiven Leistungen und Alltagsfähigkeiten, zur Abschwächung von Verhaltensstörungen und zur Verbesserung des Wohlbefindens sind nicht-medikamentöse Behandlungsformen besonders geeignet. Für eine ganze Reihe von nicht-medikamentösen Behandlungsverfahren konnten Wirksamkeit und Nutzen belegt werden. Einige sollen kognitive Fähigkeiten trainieren oder aufrechterhalten (z.B. Hirnleistungstraining). Andere können Alltagsfähigkeiten verbessern oder stabilisieren (z.B. Ergotherapie), das seelische Wohlbefinden verbessern und schwierige Verhaltensweisen wie Unruhe oder Reizbarkeit eindämmen (Verhaltenstherapie, Erinnerungstherapie, Musiktherapie). Wieder andere sollen die körperliche Fitness fördern (z.B. Physiotherapie).
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